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Spannendes Vorhaben bei Batterie-Hersteller MOLL


Bad Staffelstein/Schney. Interessierte Zuhörer zu Besuch beim Batteriehersteller MOLL: Prof. Peter Urban (Bevollmächtigter der Geschäftsführung) und sein Sohn, der Prokurist Christian Urban, hatten zwei Kommunalpolitiker zum kleinen Infotag und Rundgang eingeladen.

Die Firma MOLL Batterien GmbH plant bekanntlich im Gewerbegebiet in Lichtenfels/Schney den Aufbau einer neuen innovativen Batterie-Produktion mit einer Kapazität von zunächst jährlich einer Gigawattstunde (GWh). Zusätzlich zu den 220 Arbeitsplätzen am Standort in Bad Staffelstein werden in Schney 126 neue Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. Die Initiative von MOLL sei ein allererster Schritt und Beitrag, die Batterieindustrie in Deutschland gegenüber asiatischen Herstellern wettbewerbsfähig zu positionieren, betonte Prof. Urban.

MOLL Batterien GmbH wird Ende 2026 das erste Unternehmen sein, dass in Europa Natrium-Ionen-Batterien (auch NIB oder Post-Lithium genannt) industriell produziert. Im Werk in Bad Staffelstein produziert MOLL jährlich bis zu 1,2 Millionen Starter-Batterien, vor allem für Kraftfahrzeuge. Hauptkunden sind der VW-Konzern mit den Marken VW, Skoda und Audi, aber auch der Ersatzmarkt und der Export.

"MOLL hat Potenzial und Zukunft, was bei mittelständischen Unternehmen oftmals nicht gesehen wird. Der Mittelstand ist das Rückgrat der Deutschen Wirtschaft!", sagte Prof. Urban mit Stolz auf die MOLL-Mitarbeiter. Er erläuterte, dass MOLL sich den Herausforderungen der Transformation im Wettbewerb stellt. Bewährtes wird fortgeführt, neue Möglichkeiten mittels Diversifizierung werden genutzt und Innovationen aus der eigenen Entwicklung werden zielgenau umgesetzt. Als Beispiel nannte Prof. Urban den Know-How-Transfer der weltweit gefragten MOLL-Technologie zur Produktion von Starter-Batterien. Durch Kooperationen mit Herstellern von Batterien in den Maghreb-Staaten und in Kolumbien wurde die wirtschaftliche Basis von MOLL gestärkt.

Die im Gewerbegebiet in Schney geplante Produktion von Natrium-Ionen-Batterien (NIB) öffnet MOLL eine nachhaltige Perspektive für die Zukunft: Es wird nicht nur eine neue innovative umweltfreundliche Batterie-Technologie etabliert, sondern MOLL erschließt neue Anwendungsbereiche. Genannt seien Batteriespeicher für Gewerbe und Industrie sowie Stromerzeuger (Primär- und Regelenergie). Prof. Urban sieht mittelfristig auch die Anwendung von Natrium-Ionen-Batterien im Automotive-Bereich als Starter- und Versorgungsbatterie.

MOLL plant die Einführung der in Entwicklung befindlichen Batterie-Typen bereits Mitte 2026. Mit Blick auf die Zukunft wird ein weiterer Geschäftsbereich, die Entwicklung von NIB als Antriebsbatterien, vorangetrieben. 2024 sind bereits erste E-Autos mit diesem Batterie-Typ in China präsentiert worden. Die Idee für die Ansiedlung des Vorhabens von MOLL in dem 2021 errichteten hochmodernen Werk in Schney entstand bei einem Gedankenaustausch von Prof. Urban mit dem erfahrenen Unternehmer/Partner im Projekt Günter Hofmann und dem Rechtsanwalt Jürgen Wittmann im November 2023. Landrat Christian Meißner sowie die zuständigen Mitarbeiter des Landratsamtes und der Regierung von Oberfranken haben von Beginn an das Vorhaben von MOLL proaktiv unterstützt. Ihnen allen gilt der Dank für das bisher Erreichte.

In den zwei separaten Gebäuden in Schney stehen 10.000 Quadratmeter für die Produktion von NIB und 5.500 Quadratmeter für die Verwaltung/ Management sowie Forschung/Entwicklung zur Verfügung. Beim Rundgang konnten sich Christina Deuerling und Holger Then umsehen und Fragen stellen. Christina Deuerling ist die Bürgermeisterkandidatin der CSU bei der Wahl im März für die Stadt Lichtenfels, Holger Then ist der Bürgermeisterkandidat für die CSU in Bad Staffelstein. "Unser Stammwerk bleibt in Bad Staffelstein, unser Zweitwerk entsteht in Lichtenfels. Heute können sich beide Kandidaten schon mal ein Bild machen, was wir hier aufbauen.", so Prof. Urban. Im Bereich Forschung und Entwicklung steht MOLL unter anderem mit der Hochschule Coburg und dem Bayerischen Zentrum für Batterietechnik (BayBatt) in engem Austausch.

"Wenn wir das Vorhaben in Schney mit vereinter Kraft umsetzen, dann entsteht in Oberfranken die erste industrielle Natrium-Ionen-Batterie Produktion außerhalb von China!" sagt Prof. Urban. Mit zunehmendem Ausbau der erneuerbaren Energien und dank sinkender Preise für die Speicherung von Strom gewinnen Batteriespeicher zunehmend als zentraler Baustein der Energiewende an Bedeutung, ist sich der Professor sicher.

Und es gibt bald noch einen Grund zum Feiern; im nächsten Jahr wird MOLL 80 Jahre alt. 1946 wurde die Firma von Peter J. Moll gegründet: Peter J. Moll war Erfinder zahlreicher Innovationen und Inhaber vieler Patente. Der Startschuss für den Aufbau der Produktion NIB in Schney ist für Ende Oktober geplant. Die Inbetriebnahme der Produktion steht im September 2026 an. Die Investitionskosten belaufen sich auf ca. 103 Millionen Euro. Das Projekt wird vom Freistaat Bayern und von der Europäischen Union gefördert. Für 2026 ist ein Tag der offenen Tür sowohl in Bad Staffelstein als auch in Schney geplant. Bis dahin hat MOLL sicher auch einen Namen für das in Kooperation mit honorigen Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik geplante eigenständige Batterie-Forschungszentrum gefunden.

Info: Die Natrium-Ionen-Batterie (auch NIB oder Post-Lithium genannt, englisch Sodium-Ion Battery/SIB), dient der Speicherung elektrischer Energie und nutzt dabei Ionen des Alkalimetalls Natrium (der Volksmund würde Speisesalz sagen). NIB kommen ohne kritische Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Kupfer aus. Sie sind für große Energiespeicher im Stromnetz geeignet. Von ihnen geht eine geringere Brand- und Explosionsgefahr aus als von Lithium-Batterien. Vorteile sind u.a.: Schonung von Umwelt und Ressourcen, preiswerte verfügbare Rohstoffe, extrem niedrige Selbstentladung, Schnellladefähigkeit, etc.

Monika Schütz
MOLL Batterien GmbH

Angerstraße 50
96231 Bad Staffelstein
Germany

Telefon: +49 (0) 9573 96 22 - 0
Telefax: +49 (0) 9573 96 22 - 11

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Web: www.moll-batterien.de